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«Neue Zürcher Nachrichten»
 
mit Kurs- und Handelsteil
Erscheint wöchentlich siebenmal mit Montag-Morgenblatt
 
 
Abonnementspreise 1927
 
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[in der Klammer: Datum der Zeitungsausgabe]
danach: Meldungen aus dem Umfeld der Milchwirtschaft
 
 
[Dienstag, 18. Januar 1927]
Auf Grund der allgemeinen Verständigung der verschiedenen Interessenten hat der Milchpreiskampf auf den Plätzen Schaffhausen und Neuhausen seine Erledigung gefunden.
Vom 20. Januar an treten wieder die normalen Preisverhältnisse ein. Der Milchpreis beträgt ab diesem Tage 34 Rp. für den Liter.
 
[Samstag, 22. Januar 1927]
Die vom Verband schweizerischer Konsumvereine berechnete Indexziffer ging vom 1. Dezember 1926 auf den 1. Januar 1927 um einen Punkt von 156,6 auf 155,6 zurück. Den Ausschlag für die Ermäßigung der Indexziffern gab der auf 1. Januar in acht Städten eingetretene Abschlag des Milchpreises um eine Rappen. (...) Gegenüber dem 1. Januar 1926 steht die Indexziffer am 1. Januar 1927 um 6,5 Punkte tiefer. Auch für diese Differenz ist namentlich der in der Zwischenzeit zu verschiedenen Malen eingetretene Abschlag des Milchpreises ausschlaggebend.
 
[Dienstag, 8 Februar 1927]
Marktbericht von Altstätten (Lichtmess-Jahrmarkt), 3. Februar 1927.  (...)
 –  Schweinemarkt. Preise.  Schweine (fette) per Kilo Fr. 2.25–2.35 Lebendgewicht;  Jager z. Ausmästen Fr. 2.35–2.45;  Absäugerinnen Fr. 1.70–1.85;  Ferkel 5–7 Wochen Fr. 40–50;  Jager 7–10 Wochen Fr. 50–70;  Jager 10–14 Wochen 70–110.
 –  Käse- und Buttermarkt:
Appenzeller Rässkäse per Kilo Fr. 1.50 en gros, 1.80 en détail;  Appenzeller Halbfettkäse Fr. 1.80 bezw. 2.20;  Appenzeller Vollfettkäse Fr. 3.10 bezw. 3.60;  Emmentaler Käse Fr. 3.60 en détail;  Tilsiter Käse Fr. 2.80;  Sauerkäse Fr. 1.25 bezw. 1.40.  Auffuhr 1130 Kilo Käse. Butter ab Stock per Kilo Fr. 4.40 bezw. 4.80; Butter (Zölleli) Fr. 5.– en détail. Auffuhr 410 Kilo Butter. (...)
 
[Samstag, 12. Februar 1927]
Zur Krise in der Landwirtschaft.
Bulle, 11. Febr. ag.  Am Donnerstag fand in Bulle eine von etwa 1300 Bauern besuchte Versammlung statt zur Besprechung der Krise in der Landwirtschaft und insbesondere der Milchfrage. Die Versammlung beschloss, eine Eingabe an den Bundesrat zu richten, in welcher verlangt wird:  1. Die Aufhebung der Ausfuhrzölle auf Käse und Milch;  2. Reduktion der Frachtsätze für Käse auf den schweizerischen Eisenbahnen;  3. Schließung der Grenze für die Einfuhr von ausländischem Vieh oder (...)
     Ferner soll der Verband schweizerischer Milchproduzenten und die Schweizer. Käseunion, denen das vom Bunde vorgeschriebene ausschließliche Monopol zugute kommt, zur Veröffentlichung ihrer Rechnungsabschlüsse verpflichtet werden. (...)
 
[Mittwoch, 16. Februar 1927]
Käsefabrikation und Käsehandel.
     Hierüber entnehmen wir dem „Bund“ aus einem von Herrn Held (Käseexportfirma Bürgi & Co.) im Rotary Club in Bern gehaltenen Referat:
     Herr Held zeichnete die historische Entwicklung der Käserei und des Käsehandels und schilderte den Kampf zwischen Küherbetrieb und Talkäserei, der mit dem Sieg der letzteren endete. Die Blütezeit der Talkäserei erstreckte sich von 1850 bis 1914. Der Weltkrieg leitete eine neue Periode ein, diejenige der Organisation. (...) Unter der mächtigen Hand des Staates wurden Produktion und Handel zusammengeführt in der Genossenschaft Schweizerischer Käseexportfirmen und später in der Schweizerischen Käseunion. Die gesamte Milchwirtschaft wurde reglementiert. Diese Ordnung besteht heute noch. Das Ziel ist, die früheren großen Schwankungen durch Zusammenarbeit von Produktion und Handel zu beseitigen. Die Käseunion garantiert den Käsern einen bestimmten Preis für den Käse und damit dem Milchproduzenten für die Milch. Dagegen darf der Käse nur an die Käseunion abgegeben werden. Produzenten und Händler haben sich bis anhin in ihrer Organisation, der Käseunion, immer verständigen können. Die Käseunion wird stark angefeindet. Sie ist aber besser als ihr Ruf. Es wird viel darüber gesprochen, ob die bisherige Ordnung weiterbestehen soll. Die Milchverbände beraten diese Frage gegenwärtig. Der Käsehandel betrachtet sie als interne Sache des Milchproduzentenverbandes. Die Ansichten sind noch nicht abgeklärt. Herr Held neigt der Meinung zu, dass ein Fortbestand der jetzigen Ordnung wünschbar sei. (...)
 
[Montag, 21. Februar 1927]
Preisvergleich (der Produzentenpreise) für Milch.
(...) Nach einem Bericht aus Brugg betrugen die Preise für Käsereimilch im Dezember in Franken für 100 Kilo:  Oesterreich 18–23, Italien 19–22, Tschechoslowakei 16–23, Frankreich 16–22, Deutschland 20–23, Schweden 18, Dänemark 19–20, Holland 19–20. In der Schweiz beträgt der Preis bekanntlich 20–21 Fr.
 

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