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BEMERKENSWERTE FILME AUS DEM JAHRE 1942 Машенька • Maschenka |
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Für einen sowjetischen Film eher unüblich: Maschenkas Liebe ist nicht Nebenschauplatz, sondern Kernstück des Films. Diese Liebe der einfachen Telegraphistin zu Aljoscha dem Taxichauffeur beginnt bei einer Zivilschutzübung und zerbricht wegen der zufällig beobachteten Umarmung einer anderen. Dann trifft Maschenka ihre Liebe wieder an der finnischen Front und an einer Straßenkreuzung endet der Film, mit Liebesbeteuerungen und erneuter Trennung. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unterbrach die Aufnahmen bis zum Winter 1942. Dann wurde der Film im nach Alma-Ata evakuierten Studio fertig gedreht. Man zeigte ihn in den Frontfilmtheatern, in den Lazaretten und auch in den Städten hinter der Front. In Maschenka gaben Nikolai Grizenko und Wladislaw Strscheltschik ihr Debut, und hatte Walentina Karawaewa ihre erste große Rolle. Dieser Film brachte die Entdeckung der «Charakterrolle» im sowjetischen Film, was leider ohne unmittelbare Nachwirkung blieb. |
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| Darsteller | Besprechung |
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ПРОИЗВОДСТВО Мосфильм |
PRODUKTION Mosfilm |
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РЕЖИССËР Юлий Райзман |
REGISSEUR Julii Raisman |
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СЦЕНАРИСТЫ Евгений Габрилович Юлий Райзман Сергей Ермолинский |
DREHBUCHAUTOREN Ewgenii Gabrilowitsch, Julii Raisman, Sergei Ermolinskii |
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ОПЕРАТОР Ефгений Андриканис |
KAMERAMANN Ewgenii Andrikanis |
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МУЗЫКА Александр Глазунов |
MUSIK Alexander Glasunow |
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МУЗ. ОФОРМЛЕНИЕ Борис Вольский |
MUSIK-ARRANGEMENT Boris Wolskii |
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ЗУВУКОРЕЖИССЕР Виктор Зорин |
TONREGISSEUR Wiktor Sorin |
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МОНТАЖ Евгения Абдиркина |
SCHNITT Ewgenija Abdirkina |
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ЖАНР Мелодрама |
GENRE Melodrama |
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Черно-белый Фильм 77' |
Schwarzweißfilm 77' |
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Сталинская Премия СССР 1943 |
Stalinpreis der UdSSR 1943 |
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| Maschenka ist einer der am meisten ans Herz gehenden Filme, nicht nur der Sowjetunion, vergleichbar vielleicht mit dem wunderschönen amerikanischen Melodrama Waterloo Bridge (1940). Wie in ähnlichen Melodramen ist der Reiz der Interpreten, die des Zuschauers Sympathie hervorrufen, von entscheidender Bedeutung. Die Begabungen von Regisseur Raisman und Drehbuchautor Gabrilowitsch verschmelzen in diesem Film mit dem seltenen Talent der jungen Schauspielerin Walentina Karawaewa. (Leider stand sie nach einem Autounfall kaum mehr vor der Kamera. Nur ihre schöne Stimme war noch in vielen synchronisierten ausländischen Streifen zu hören.) |
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Gabrilowitsch in der Iswestija vom 15. April 1942: „Ich wollte einen «Kammer»-Film machen . . . , nicht nur erzählen von dem Mädchen, von ihren Begegnungen, ihren Gedanken, ihren Taten, sondern auch möglichst genau die Kleinwelt des sowjetischen Lebens zeigen, . . . die Einstellung zur Wahrheit und zur Lüge, zur Redlichkeit und zur Angeberei, zur Bürgerpflicht und zur Niedertracht. . . . Dieser Film handelt von einem einfachen Mädchen, so einfach eben wie ihr Name Maschenka, von ihrer reinen Liebe, von ihrer Heldentat.” |
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Die Geschichte erzählt das Wesentliche aus dem menschlichen Leben, ist voll von konkreten, exakten Details und gibt dem Zeitgeschehen und den Handlungsorten Rollen in diesem Film. Die Heldin verkörpert das Ideal der nach der Revolution geborene Generation, die beim Kriegsbeginn gerade erwachsen wird. Uneigennützig, offenherzig, vertrauensselig, standhaft und ausgestattet mit dem richtigen Maß an ethischen Normen, so zeigen sich die jungen Männer und Frauen. Sie haben die Parteiparolen verinnerlicht, sie waren das, was man im sowjetischen Jargon jener Zeit das «kostbare menschliche Material» nannte. |
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